1. |
es schlägt so oft
02:29
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Es schlägt so oft
I.
Sag mal, kannst du noch?
Sag mal, willst du noch?
Sag mal, kannst du noch?
Komm sag schon, willst du noch?
Sag schon, geht es noch?
Sag mal, lebst du noch?
Sag schon , bewegt sich's noch? - Und doch
dein müdes Herz: Es schlägt so oft.
II.
Was ist denn, träumst du noch?
Oder versuchst du's doch?
Jetzt sag schon, träumst du noch?
Ich mein, versuchst es doch?
Sag mal, spürst du's noch?
Sag mal, geht es noch?
Sag mal, lebst du noch, und doch -
dein trauriges Herz: Es schlägt so oft.
III.
Wie viele Jahre noch?
Wie viele Schmerzen noch?
Wie viele Jahre noch?
Wie viele Schmerzen noch?
Wie viele gehen noch?
Wie viele bleiben noch?
Wie viel erträgst du noch , und doch
Dein müdes Herz.
Dein trauriges Herz.
Dein wütendes Herz.
Das schlagende Herz! ...
Komm mach!
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2. |
von den Tigern
02:59
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Imitieren
I.
Ich imitiere Menschen,
ich mache das Tag ein, Tag aus
Ich lerne ihr Verhalten, denn so
fall ich nicht heraus.
Zum Beispiel geh ich mal zum Zoo,
und sage laut: „Was sind die Tiger schön!“
Auch wenn ich dabei gar nichts spüre,
soll jeder in mir einen Menschen sehen
II. Für eine
passende Existenz
hab ich keine Mühen gescheut. Hab vom Boulevard zur
hohen Kunst wirklich alles studiert.
Hab mir die Schrecken angesehen, und was erfreut.
Ich verfolge was geboten
werde die menschlichste Figur
und ich träum, das mir jemand sagt,
„Du siehst so glücklich aus, sag mal...
Wie machst du das nur?“
III.
Hin und wieder fall ich zurück und
ich fühl dann wieder fremd,
wer bin ich denn schon zwischen all diesen Menschen,
von denen mich niemand kennt.
Kommst du im Zufall mir dann nahe,
dann weiche ich nicht aus.
Vlt erzähl ich dir dann von den Tigern.
und leihe mir dein Lächeln aus.
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3. |
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von Dir will jeder (nur nicht dich)
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4. |
Asyl
02:46
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Asyl
I.
Da kommen sie,
und klopfen, klopfen, klopfen an das Tor
Haben wir Emphatie
oder schieben wir den Riegel vor?
(wir sagen)
Guter Flüchtling, schlechter Flüchtling!
Meine Farbe, falsche Haut!
Kulturell zu weit entfernt,
sie darf bleiben - er ist -
falsche Farbe!
falsche Haut!
Europa ist uns für nichts zu schade
wir kotzen's restlos aus.
Asyl!
II.
Da sitzen wir und
reden von den ach so knappen Möglichkeiten.
Unsere Talkshowmelodie vom
Menschenrecht zu Gönnerzeiten.
So viel Elend, nachvollziehbar!
Doch diese da, die passen nicht.
Diese hier wären uns schon lieber.
Bei Christen gilt die Zuversicht
Guter Flüchtling, schlechter Flüchtling!
Guter Flüchtling, schlechter Flüchtling! (wir sagen)
Schlechter Flüchtling, schlechter Flüchtling! Weil
die gute Stimmung nicht mehr trägt, denn jetzt
sind sie alle nur Sozialtouristen
den Brand haben wir zum Wort gelegt.
Asyl!
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5. |
Wir
04:37
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WIR
I.
Wir haben Wintersport,
Telenovelas, Softeis.
Dosenbier und Dosenpfand
und wir hatten doch so lang
die schwarze Null
in diesem Land.
II.
Wir haben Karaoke,
Partydrogen,
Grillbesteck und Mobileflat
und ach wie nett
doch manche Lieder klingen,
wenn wir etwas zu Stande bringen.
III.
Wir haben Autorennen,
5G Antennen,
Hochschulreife, Mindestlohn
und Hohn
für diese and'ren Schichten,
die wir so gern von oben sichten.
IV.
10.000 Gratisproben
Körpermoden
nachhaltige Pornos on Demand
und wir haben
schon recht lang
keine Hexen mehr verbrannt.
Und du horchst
Der kalte Muskel -
kann er noch?
Vielleicht liegt dort Erkenntnis
wo das Blut ein wenig überkocht?
V.
Wir haben Eurofighter,
Sterbebegleiter,
Irini, Joko und Klaas.
Leistungsträger,
Fallschirmjäger,
Heckler & Koch, Verstehen sie Spaß!
VI.
Wir haben Gründungsmythen,
Antisemiten
Biomüsli, Leiharbeit.
Nukleare Teilhabe,
Einzelfälle, Anteilnahme.
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6. |
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Deutschland muss sterben (damit wir leben können)
I.
Wo Faschisten und Multis das Land regieren.
Wo Leben und Umwelt keinen interessieren.
Wo alle Menschen ihr Ich verlieren,
da kann eigentlich nur noch eins passieren...
Deutschland muss sterben! Deutschland muss sterben!
Deutschland muss sterben, damit wir Leben können!
II.
Schwarz ist der Himmel, Rot ist die Erde,
Gold sind die Hände der Bonzenschweine.
Doch der Bundesadler stürzt bald ab, Hey
denn Deutschland wir tragen dich zu Grab! Oh
Wo Faschisten und Multis das Land regieren.
Wo Leben und Umwelt keinen interessieren.
Wo alle Menschen den Andern verlieren, ja
da kann eigentlich nur noch eins passieren...
Deutschland muss sterben! Deutschland muss sterben!
Deutschland muss sterben, damit wir Leben können!
Deutschland verrecke, damit wir Leben können!
III.
Wo Agenturen die Grenzen sichern
der Heimatschutz klärts dann im Inneren.
und Wirtschaft, Wirtschaft über Allem
doch Deutschland, bald schon wirst du fallen!
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7. |
die Kinder
03:40
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Die Kinder
I.
Sie lieben die Kinder,
Sie lieben sie sehr.
Und sie tragen diese Liebe
so schrecklich gern vor sich her.
Hör wie sich ihre Stimmen heben:
„Alles für die Kinder“ stimmen sie ein.
Und bei so selbstlosen Motiven,
müssen das doch richtig gute Menschen sein.
II.
Sie schützen die Kinder,
denn sie haben selbst Angst
um ihre Art zu leben, ihre Werte,
Sprache, Tradition, Geschlecht, Familie, Vaterland.
Und das alles soll so bleiben,
„Was fällt diesen Leuten denn ein?
Denkt denn keiner an die Kinder? -
Die sind doch so klein!“
III.
Sie lieben die Kinder, tragen
sie gern auf der Demo ganz vorn.
Doch wehe wenn du diese Liebe Benutzen nennst,
dann erntest du ihren Zorn.
Denn sie lieben die Kinder. Aug um
Aug und gern auch Zahn um Zahn.
Und wenn sie hier und da mal eskalieren,
haben sie's nur für die Kinder, nur die Kinder, für die Kinder,
für euch Kinder, nur euch Kinder getan!
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Schore Germany
Kontakt: schore-muzak@riseup.net
23.05 @ Sonic Ballroom / köln, Schore und Raus Support für Noise against fascism
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